Umfragen

Die Teams der Vor-Ort-Apotheken meistern jeden Tag die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung ihrer Patientinnen und Patienten und sind ein wichtiger Partner für Pharma Deutschland und seine Mitgliedsunternehmen. Finden Sie auf dieser Seite repräsentative Umfragen in Apothekenteams.

Apotheke vor Ort: Was denken die PTA`s?

In Zusammenarbeit mit der Amira Media GmbH, Anbieter einer umfassenden Dialogplattform im Apothekensegment, hat der BAH im April 2023 in einer Online-Befragung bei Apothekenteams nachgefragt, was sie aus dem Apothekenalltag berichten können und was sie bewegt. 1.091 Personen haben geantwortet: 971 PTA (89%), 88 PKA (Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte; 8%) und 32 Apothekerinnen und Apotheker (3%). Sie arbeiten in bundesweit 934 verschiedenen Vor-Ort-Apotheken.

Nachfolgend finden sich die Fragen:

Wie hat sich das Kaufverhalten der Kunden in der Apotheke geändert?

Nachgefragt, ob und wie sich die Inflation und die allgemeinen Kostensteigerungen auf das Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden auswirken, geben 36 Prozent der Befragten an, dass Kundinnen und Kunden öfter nach preiswerteren Alternativen fragen.

17 Prozent der Befragten haben den Eindruck, dass die Nachfrage nach rezeptfreien Produkten von Kundinnen und Kunden abgenommen hat. Für 20 Prozent der Befragten ist es schwieriger geworden, Zusatzverkäufe zu tätigen oder überhaupt Produktempfehlungen anzusprechen (11 Prozent).

16 Prozent der Teilnehmer geben an, dass Kundinnen und Kunden nach positiven Erfahrungen das Produkt bei Bedarf erneut kaufen. In der beschriebenen Situation geben 70 Prozent an, dass sie weiterhin zusätzliche Produkte empfehlen, wenn sie im spezifischen Fall angemessen erscheinen.

10 Prozent der Befragten bieten eher Kombinationsprodukte an, während 20 Prozent auf preisgünstigere Alternativen ausweichen.

Die Antworten geben einen Hinweis darauf, dass die aktuellen Lebensumstände der Menschen mit erhöhten Kostenbelastungen auch die Apotheken erreicht haben. Noch halten sich die Auswirkungen auf das Empfehlungsverhalten aber in Grenzen.  

Gibt es Unterschiede im Kaufverhalten der verschiedenen Altersgruppen bezüglich rezeptfreier Produkte zur Behandlung akuter Beschwerden?

34 Prozent erkennen keinen Unterschied im Kaufverhalten rezeptfreier Produkte zwischen den Altersgruppen, hingegen sagen 22 Prozent dass die jüngeren Menschen zwischen 18 bis 39 Jahren eher rezeptfreie Produkte zur Behandlung akuter gesundheitlicher Beschwerden kaufen und 23 Prozent sagen das dies eher Menschen mittleren Alters zwischen 40 bis 65 Jahren tun.

Bemerkenswert ist der Unterschied bezüglich des Erwerbs rezeptfreier Produkte zur Prävention. Hier geben 36 Prozent der Befragten an, eher jüngere Menschen zwischen 18 bis 39 Jahren würden solche Produkte kaufen. Dies entspricht den Erkenntnissen, die mit dem BAH-Gesundheitsmonitors gewonnen wurden

Das erhöhte Gesundheitsbewusstsein und die entsprechend verstärkte Nachfrage jüngerer Menschen sollte nicht zuletzt von den Apotheken vor Ort als Chance aufgenommen werden, neue Käuferschichten an ihre Apotheke zu binden.

Welche Unterstützung wünschen sich die PTAs?

Für ihre tägliche Arbeit wünschen sich 27 Prozent der Apothekenteams (hier insbesondere die PTA`s), Hersteller mögen den Apotheken Warenproben zur Verfügung stellen. Gar 28 Prozent wünschen sich Warenproben für die Kundinnen und Kunden. Gut ein Viertel der Befragten setzen digitale Fortbildungsangebote auf ihre Wunschliste. Aber auch Vor-Ort- (13 Prozent) sowie auswärtige Schulungen (8 Prozent) werden gewünscht. Für die Hersteller stellt sich an dieser Stelle ggf. die Aufgabe, kombinierte Angebote zu entwickeln

Wie gehen Apotheken mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Alltag um?

91 Prozent erachten Nachhaltigkeit persönlich als sehr oder eher wichtig. Gut 2/3 stimmen der Aussage (eher) zu, in der Beratung zu rezeptfreien Produkten bei mehreren Alternativen mit denselben Wirkstoffen eher das Produkt zu empfehlen, das Nachhaltigkeitskriterien (z. B. bei Produktion, Inhalt, Vertrieb, Abfall etc.) erfüllt. Allerdings ist bei den KundInnen die Nachfrage nach Produkten, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, noch nicht sehr ausgeprägt. Einer entsprechenden Aussage stimmen nur 23 Prozent der Befragten (eher) zu.

Wie zufrieden sind die PTAs mit ihren Arbeitsbedingungen?

Wie insgesamt im Gesundheitswesen ist auch für die Apotheken vor Ort der Fachkräftemangel eine – vielleicht die größte – Herausforderung. In dieser Situation gilt es neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, aber vor allem die bestehenden Kräfte zu halten und sie im Idealfall zu Werbenden für die Arbeit in der Apotheke zu machen.

Danach gefragt zeigt sich insgesamt ein vielfältiges Bild, ggf. ein Spiegelbild der Vielfalt der Betriebsstätten und den jeweiligen Arbeitsbedingungen. Erfreulich ist, dass grundsätzlich eine hohe Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit vorliegt. Einer diesbezüglichen Aussage stimmen 69 Prozent zu bzw. eher zu. Die überwiegende Mehrheit (85 Prozent) gibt an, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. 66 Prozent erachten ihren Arbeitsplatz als zukunftsfähig („stimme zu/stimme eher zu“).

Bei der Frage zur Zufriedenheit mit dem Gehalt gibt es dagegen eine breite Streuung, von 12 Prozent („stimme zu“), über 21 Prozent (“stimme eher zu“) zu 16 Prozent, die sich in dieser Frage unentschlossen zeigen. Jedoch sind 51 Prozent (eher) nicht zufrieden.

Auch bei der Frage nach der Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten fallen die Antworten differenzierter aus. 53 Prozent sind (eher) zufrieden, während 34 Prozent dem weniger oder nicht zustimmen können.

Hingegen empfinden deutlich mehr als die Hälfte aus den Teams der Apotheken (71 Prozent), sich ausreichend fortbilden zu können. Bleibt ein Potenzial von gut einem Drittel, insbesondere der PTA’s, die sich mehr Fortbildungsmöglichkeiten, wünschen.

Würden PTAs nochmal denselben Beruf wählen?

Dem würden nur 25 Prozent zustimmen bzw.  20 Prozent eher zustimmen. 23 Prozent zeigen sich in dieser Hinsicht unentschlossen. 32 Prozent würden ihre Berufswahl ein nächstes Mal anderes treffen. Hingegen urteilen 74 Prozent, dass sie einen sehr verantwortungsvollen Beruf haben. Und weitere 22 Prozent stimmen dieser Aussage „eher zu“.

Positiv sehen fast zwei Drittel der Apothekenteam-Mitglieder, hier allen voran die PTA`s, die Vereinbarkeit des Berufs mit der Familie oder anderen Verpflichtungen. 22 Prozent können sich dieser Einschätzung nicht anschließen.

Die Ergebnisse geben insgesamt einige Anhaltspunkte für Überlegungen zum Thema Fachkräfte- und Nachwuchsgewinnung.

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