Was ist EHEC und was hilft dagegen?
Die Ansteckung erfolgt meist über kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder direkten Tier- und Personenkontakt. Schon geringe Mengen reichen für eine Infektion. Besonders riskant sind unzureichend erhitztes Rinderhack, Rohmilchprodukte, aber auch pflanzliche Lebensmittel, die roh verzehrt werden. Auch fäkal verunreinigtes Trink- oder Badewasser sowie Tierkontakte auf Bauernhöfen und Streichelzoos gehören zu den Infektionsquellen.
Wichtig: Es existiert keine kausale Standardtherapie. Antibiotika werden nicht empfohlen, da sie die Toxinproduktion erhöhen und Komplikationen wie HUS fördern können. Da eine Therapie nur unterstützend möglich ist (durch Flüssigkeit, Elektrolyte) steht die Prävention im Vordergrund: sichere Lebensmittelverarbeitung, sauberes Wasser sowie konsequente Hand- und Küchenhygiene.
Empfehlungen von Pharma Deutschland zu EHEC/STEC:
- Bessere Überwachung: bundesweite genomische Surveillance für STEC in Human-, Lebensmittel- und Tierproben verstetigen; Referenzlabor-Kapazitäten und Datenintegration von RKI, Landeslaboren und Lebensmittelüberwachung stärken
- Schnelleres Ausbruchsmanagement: bessere digitale Rückverfolgbarkeit entlang der Lebensmittelkette; Nutzung des EU-Schnellwarnsystems RASFF optimieren
- Forschung zu STEC-Therapien fördern, (z. B. Toxinbinder, monoklonale Antikörper, Phagen), Verbesserung schneller Point-of-Care-Diagnostik
- Gezielte Aufklärung: abgestimmte, evidenzbasierte Verbraucherinformationen zu Küchenhygiene, Rohmilch und Sprossen; zielgruppengerechte Materialien für Kitas, Altenpflege und Lebensmittelbetriebe
- Antibiotikaresistenzen: Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung weiter senken, ohne STEC durch Fehlindikationen zu begünstigen