Pharma-Preisdeckel in den USA: Verlockend, aber mit verheerenden Nebenwirkungen

12.05.2025 Die US-Regierung plant laut Präsident Trump, die Preise für Medikamente deutlich zu senken – ein politisch populäres Vorhaben, das auf den ersten Blick patientenfreundlich erscheint. Doch ein genauer Blick zeigt: Die Maßnahme birgt erhebliche Risiken für Versorgungssicherheit, Marktdynamik und industrielle Souveränität.

Deutschland hat in den vergangenen Jahren in der Basisversorgung vorgemacht, wohin eine kompromisslose Niedrigpreispolitik führt: Der zunehmende Preisdruck hat zu einer massiven Marktverengung geführt. Immer weniger Anbieter teilen sich den Markt, Abhängigkeiten von einzelnen Produktionsländern – insbesondere in Asien – sind die Folge. Lieferengpässe bei essenziellen Medikamenten sind längst bittere Realität.

Diese Entwicklung steht im direkten Widerspruch zu einem der zentralen wirtschaftspolitischen Ziele der USA unter Präsident Trump: die Rückverlagerung von Produktion in die Vereinigten Staaten. Wie dieser Widerspruch mit der aktuellen Preisstrategie in Einklang gebracht werden soll, bleibt offen. „Niedrigpreise allein sichern keine Versorgung – im Gegenteil: Sie können zum Kollaps stabiler Lieferketten beitragen“, so Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland.  „Ein fairer, nachhaltiger Preis ist Voraussetzung für Innovationskraft, Investitionen und Produktionsstandorte im eigenen Land.“

Eine Lehre aus der deutschen Erfahrung lautet: Wer dauerhaft gute Versorgung will, muss den pharmazeutischen Markt wirtschaftlich attraktiv halten. Sonst droht am Ende genau das Gegenteil dessen, was ursprünglich beabsichtigt war – zum Nachteil von Patienten, Industrie und nationaler Gesundheitssouveränität.

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