GKV-Finanzen: Strukturreformen und Arzneimittelversorgung als Schlüssel zur Stabilisierung
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat vergangenen Freitag die Zahlen zur Finanzlage der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im ersten Quartal 2025 vorgelegt. Demnach haben die gesetzlichen Krankenkassen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Überschuss in Höhe von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Vor diesem Hintergrund schließt sich Pharma Deutschland der Einschätzung der Gesundheitsministerin an, dass aus den temporären positiven Entwicklungen keine falschen Rückschlüsse gezogen werden sollten. Der Verband fordert den Dialog mit der Industrie zur langfristigen Stabilisierung der GKV.
Mit dem medizinischen Fortschritt und der demografischen Entwicklung steigen die GKV-Leistungsausgaben erwartungsgemäß an. Dabei ist der Anteil von Arzneimitteln an den Gesamtleistungsausgaben der GKV-Ausgaben über die Jahre stabil geblieben. Verordnete Arzneimittel, beispielsweise in der spezialisierten ambulanten Versorgung, entlasten Kliniken und senken stationäre Behandlungskosten.
Aus Sicht von Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, muss die Arzneimittelversorgung als Teil der Lösung zur Stabilisierung der GKV angesehen werden. „Arzneimittel senken nicht nur die Krankheitslast, sondern helfen bei der Vermeidung von Krankenhausaufenthalten. Die Branche trägt außerdem zur Stärkung der Wirtschaftskraft bei. Die zukünftige Reformpolitik der Bundesregierung sollte Arzneimittel als Chance und nicht bloß als Kostenfaktor begreifen, denn wirtschaftliches Wachstum ist entscheidend für die nachhaltige Entlastung unserer sozialen Sicherungssysteme“, betont Brakmann.
„Angesichts des enormen Reformbedarfs, den wir aktuell im Gesundheitswesen haben, ist es wichtig, dass Strukturreformen wie die steuerfinanzierte Abdeckung versicherungsfremder Leistungen rasch angegangen werden, um das System zu entlasten.“, so Brakmann weiter.