Elektronische Patientenakte (ePA) in Bayern: Trotz viel Potenzial nur wenige Nutzer

06.08.2025 Pharma-Deutschland-Landesverband Bayern blickt auf 100 Tage ePA zurück.

100 Tage nach ihrer bundesweiten Einführung (am 29. April) gewinnt die elektronische Patientenakte (ePA) nur langsam an Bedeutung. Eine Befragung der dpa bei der Techniker Krankenkasse (TK), den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Barmer hatte ergeben, dass nur 1,2 Millionen von 44 Millionen angelegten Akten von den Versicherten aktiv genutzt werden.

Diesen Trend bestätigt eine von Pharma Deutschland in Auftrag gegebene repräsentative Civey-Umfrage: 69 Prozent der Befragten (Stand: 31.07.2025) im Landesverband Bayern gaben an, die ePA zu kennen. Der Anteil der Personen, die die Akte tatsächlich nutzen, ist in den vergangenen 100 Tagen unter den Befragten nur leicht von 10,7 auf 12,9 Prozent gewachsen und bleibt aber damit weiter auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau.

Bei den Nutzungszahlen liegt der Landesverband Bayern damit unter dem Bundesdurschnitt von 16,2 Prozent. Auch im Vergleich der 16 Bundesländer liegt der Freistaat Bayern bei den Nutzungszahlen auf den hinteren Plätzen. Verglichen mit den anderen Landesverbänden von Pharma Deutschland hat der Landesverband Bayern aktuell die niedrigsten Nutzungszahlen.

Susanne Lamminger, Landesvorsitzende von Pharma Deutschland in Bayern und Mitglied des Vorstandes der Hexal AG: „Damit die hohe Zurückhaltung abgebaut werden kann, braucht es eine zielgerichtete Aufklärung über die konkreten Vorteile der elektronischen Patientenakte für die eigene Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten. Dieses moderne System schafft nur dann Vorteile für die medizinische Versorgung, wenn es flächendeckend genutzt wird.“

Zentrale Hürden für die Nutzung der ePA sind nach Ansicht von Pharma Deutschland eine komplizierte Registrierung für Versicherte, technische Probleme sowie eine unzureichende Informationslage. Hinzu kommt, dass viele Versicherte mit dem digitalen Umfeld des Gesundheitswesens nach wie vor wenig vertraut und unsicher sind.   

„Für Pharma Deutschland und seine Landesverbände ist die ePA ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Mittel- bis langfristig wird sie Versorgung und Therapie deutlich effizienter und individueller machen“, so Lamminger.

Bundesland/ LandesverbandePA-Bekanntheit ePA- Nutzung
Baden-Württemberg67,3%15,9%
Bayern69,0%12,9%
Berlin71,1%16,0%
Brandenburg72,5%18,0%
Bremen76,0%14,0%
Hamburg79,0%19,6%
Hessen76,1%16,0%
Mecklenburg-Vorpommern70,6%14,1%
Niedersachsen74,6%16,0%
Nordrhein-Westfalen73,2%13,5%
Rheinland-Pfalz70,8%13,7%
Saarland65,8%13,7%
Sachsen70,4%17,6%
Sachsen-Anhalt69,8%15,7%
Schleswig-Holstein71,3%18,6%
Thüringen72,8%11,3%
PD Landesverband Ost71,1%15,9%
PD Landesverband Mitte73,2%14,9%
PD Landesverband Bayern69,0%12,9%
PD Landesverband Nord74,6%17,0%
PD Landesverband BaWÜ67,3%15,9%
PD Landesverband NRW73,2%13,5%

Hinweis zu den Ergebnissen:
Grundgesamtheit: Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren; Statistischer Fehler: 2,5 %; Stichprobengröße gesamt: 5.000;Befragungszeitraum: 01.07.2025 – 31.07.2025; alle Daten werden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmenden erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.

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