Gefälschte Arzneimittel sind weltweit ein wachsendes Risiko. Um diese weiterhin aus der legalen Vertriebskette in Deutschland und Europa herauszuhalten, engagieren sich Arzneimittel-Hersteller, Pharmagroßhändler und Apotheker für eine bessere Fälschungsabwehr.
Mit dem Verein securPharm haben die beteiligten Verbände der Hersteller, des Großhandels und der Apotheken ein System entwickelt, mit dem sich die Echtheit von Arzneimitteln in der Apotheke prüfen lässt. Anfang 2013 hat securPharm sein Projekt der Arzneimittelverifizierung zur Umsetzung der europäischen Fälschungsschutzrichtlinie gestartet.
Mit ihrer Richtlinie reagierte die EU-Kommission auf die Fälschungsfälle, die trotz der vorhandenen Regeln und Kontrollen aufgetreten waren. Das securPharm-System wurde als deutscher Baustein in das europäische Netzwerk zum Schutz von Arzneimittelfälschungen integriert. Die Einführung von securPharm und der neuen Sicherheitsmerkmale gelten als eines der größten Infrastrukturprojekte der Arzneimittelversorgung in Europa.
Seit dem 9. Februar 2019 können nur noch verifizierungspflichtige Arzneimittel, die mit den entsprechenden Sicherheitsmerkmalen gekennzeichnet sind, in den Verkehr gebracht werden. Dem ging eine dreijährige Implementierungsphase voraus. Sie begann mit der Veröffentlichung der delegierten Verordnung (EU) 2016/161 zur Umsetzung für Sicherheitsmerkmale auf den entsprechenden Arzneimittelpackungen im Amtsblatt der Europäischen Union am 9. Februar 2016.
Mit der Veröffentlichung der delegierten Verordnung erlangten die pharmazeutischen Unternehmen, Großhändler und Apotheker Klarheit über alle technischen und organisatorischen Details, welche bis zum 9. Februar 2019 umzusetzen waren und nun in der Praxis erprobt werden.
Der Verein securPharm wurde bereits 2011 gegründet. Damit sind die Verbände im deutschen Arzneimittelmarkt den Weg der EU-Kommission von Anfang an mitgegangen.
Mit dem securPharm-System bekommt jede verifizierungspflichtige Arzneimittelpackung einen quadratischen Data Matrix-Code, der eine individuelle Nummer enthält. So wird jede dieser Packungen, die in den legalen Vertriebsweg in Deutschland gelangen, zu einem Unikat. Die Nummer wird in einer gemeinsamen Hersteller-Datenbank gespeichert. In der Apotheke wird der Code vor der Abgabe an den Patienten verifiziert – so können Apotheker und Patient sicher sein, dass das Arzneimittel keine Fälschung ist.
SecurPharm erfolgt als Verbundsystem mit getrennter Entwicklung und getrenntem Betrieb kompatibler Datenbanken der Apotheker einerseits und der pharmazeutischen Unternehmer andererseits sowie einem zentralen securPharm-System.
Die gemeinsame Hersteller-Datenbank und die damit zusammenhängenden Beratungen und Dienstleistungen betreibt die von Herstellerverbänden gegründete ACS PharmaProtect GmbH.
Auf der Webseite www.securpharm.de finden Sie weitere Infos zum Thema Arzneimittelfälschungen.