Bekanntheit der elektronischen Patientenakte stagniert

06.08.2025 Pharma Deutschland blickt auf 100 Tage ePA zurück.

100 Tage nach ihrer bundesweiten Einführung (am 29. April) gewinnt die elektronische Patientenakte (ePA) nur langsam an Bedeutung. Eine Befragung der dpa bei der Techniker Krankenkasse (TK), den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Barmer hatte ergeben, dass nur 1,2 Millionen von 44 Millionen angelegten Akten von den Versicherten aktiv genutzt werden. 

Diesen Trend bestätigt eine von Pharma Deutschland in Auftrag gegebene repräsentative Civey-Umfrage: Über 75 Prozent der Befragten gaben an, die ePA zu kennen – ein Wert, der bereits seit April 2025 nahezu unverändert bei 74 Prozent liegt. Zwar ist der Anteil der tatsächlichen Nutzenden Personen in den vergangenen 100 Tagen von 11,9 auf 16,2 Prozent gewachsen, bleibt aber damit weiter auf einem insgesamt niedrigen Niveau. 

Zentrale Hürden für die Nutzung sind nach Ansicht von Pharma Deutschland eine komplizierte Registrierung für Versicherte, technische Probleme sowie unzureichende Informationen. Hinzu kommt, dass viele Versicherte mit dem digitalen Umfeld des Gesundheitswesens nach wie vor wenig vertraut und unsicher sind. Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, kommentiert: „Der nur langsame Anstieg der Nutzerzahlen zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen zur Aufklärung viele Versicherte nicht erreicht haben. Offenbar konnte die bestehende Reserviertheit gegenüber der ePA in den ersten drei Monaten nicht abgebaut werden. Für viele Versicherte scheint der konkrete Mehrwert der elektronischen Patientenakte im Alltag noch nicht greifbar.“ 

Für Pharma Deutschland ist die ePA ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Mittel- bis langfristig wird sie Versorgung und Therapie deutlich effizienter machen. Der Verband setzt sich für eine konsequent patientenzentrierte Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte ein – mit dem Ziel, Versorgung, Prävention und Forschung besser miteinander zu vernetzen und einen echten Mehrwert für Patientinnen und Patienten zu schaffen.  

„Dass die Nutzerzahlen der ePA zunächst nur langsam steigen, mag auf den ersten Blick enttäuschend erscheinen. Entscheidend ist es jetzt, geduldig zu bleiben und gemeinsam noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, um das riesige Potenzial, das eben gerade in der flächendeckenden Nutzung der ePA liegt, auch zu nutzen. Denn wenn es gelingt, die medizinischen Informationen strukturiert zusammenzuführen, profitieren alle: Versicherte erhalten wertvolle Transparenz über ihre Gesundheit. Ärztinnen und Ärzte werden entlastet, Doppeluntersuchungen und Informationslücken können vermieden werden. Das macht die Versorgung effizienter, erleichtert Prävention und ist die Grundlage für ein modernes, patientenorientiertes Gesundheitssystem“, so Brakmann weiter.

Bundesland/ LandesverbandePA-Bekanntheit ePA- Nutzung
Baden-Württemberg67,3%15,9%
Bayern69,0%12,9%
Berlin71,1%16,0%
Brandenburg72,5%18,0%
Bremen76,0%14,0%
Hamburg79,0%19,6%
Hessen76,1%16,0%
Mecklenburg-Vorpommern70,6%14,1%
Niedersachsen74,6%16,0%
Nordrhein-Westfalen73,2%13,5%
Rheinland-Pfalz70,8%13,7%
Saarland65,8%13,7%
Sachsen70,4%17,6%
Sachsen-Anhalt69,8%15,7%
Schleswig-Holstein71,3%18,6%
Thüringen72,8%11,3%
PD Landesverband Ost71,1%15,9%
PD Landesverband Mitte73,2%14,9%
PD Landesverband Bayern69,0%12,9%
PD Landesverband Nord74,6%17,0%
PD Landesverband BaWÜ67,3%15,9%
PD Landesverband NRW73,2%13,5%

 

Hinweis zu den Ergebnissen:
Grundgesamtheit: Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren; Statistischer Fehler: 2,5 %; Stichprobengröße gesamt: 5.000;Befragungszeitraum: 01.07.2025 – 31.07.2025; alle Daten werden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmenden erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.

Die Pressemitteilungen zu den einzelnen Landesverbänden finden Sie unterhalb dieser Pressemitteilung im Dokumentenbereich.

Zeichenfläche 1