Pharma-Gesamtmarkt und Klinikmarkt: Die monatliche Entwicklung des Klinik- und Apothekenmarktes zeigt sich im Jahr 2024 mit unterschiedlich stark ausgeprägten Umsatz- und Absatzveränderungsraten. Im Kalenderjahr 2024 steigt der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt (Apotheke und Klinik) kumuliert um 7,8%. Der Absatz steigt über diese 12 Monate hinweg insgesamt um 1,7%. Es wurden 101,7 Mrd. Zähleinheiten (ZE; i.e. Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc.) im Wert von 64,5 Mrd. Euro an Patienten abgegeben. In der Gesamtbetrachtung nach Bruttoumsatz im vergangenen Jahr zeigt sich bei Umsatz- und Absatzzuwachs, dass in den beiden Marktsegmenten Apotheken- und Klinikmarkt jeweils beides Mal eine etwa gleichstarke Entwicklung stattfand. Ein gering höheres Umsatzwachstum um 0,2 Prozentpunkte erzielte der Apothekenmarkt im Jahr 2024. Zur Monatsentwicklung: Die ersten beiden Monate des Jahres zeigen Zuwachsraten beim Umsatz im hohen einstelligen und zweistelligen Bereich und zwar in beiden Marktsegmenten; der Februar ist einer der stärksten Monate. Im März kehr sich das Vorzeichen der Umsatz- und Absatzveränderung dann herum und liegt im einstelligen Negativbereich. Der April weist im Apothekensegment sowie in der Klinik die höchste Umsatzzuwachsrate des Jahres 2024 dann wieder auf. Im Klinikmarkt liegt sie im mittleren zweistelligen Bereich. Diesem guten Jahresstart des stationären Bereiches folgt eine rückläufige Umsatzentwicklung im Q2/2024 und nur im Apothekenmarkt kommt der Juli dann nochmals auf dieses Niveau mit einer Umsatzentwicklung von +16%, dem zweithöchsten Wert des Jahres für dieses Segment. In beiden Marktanteilen ist die Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr 2024 durchweg positiv, wohingegen sich die abgegebene Menge nach ZE viel stärker schwankend darstellt und sich in der Klinik sowie in der Apotheke über das Jahr hinweg mit teils ausgeprägten Hochs und Tiefs darstellt, der April zeigt in beiden Segmenten die größte Absatzveränderung gegenüber Vorjahr. Der Apothekenmarkt verbucht für das Jahr 2024 ein kumuliertes Umsatzwachstum von fast 8% im Vgl. zum Vorjahr. Dies entspricht einem Wert von 55,4 Mrd. Euro; es wurden im Jahr 2024 +1,4% mehr Packungen an Patientinnen und Patienten abgegeben als 2023 und insgesamt 1,72 Mrd. Packungen. Die GKV-Arzneimittelausgaben belaufen sich 2024 auf 57,2 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt 9,5% höher als im Vorjahr. Der Absatz steigt in diesem Segment um schwache 1,5%, was knapp 748 Millionen Packungen entspricht. Die führenden zehn Arzneimittelgruppen im Klinikmarkt vereinen im Jahr 2024 62,4% des gesamten Umsatzes im stationären Sektor auf sich. Drei Gruppen verändern sich gegenüber dem Vorjahr zweistellig positiv, darunter die Gruppe L01X Sonstige Antineoplastika sowie L01G MAB Antineoplastika, die beide in der Krebstherapie kurativ sowie palliativ eingesetzt werden. Die rückläufigste Umsatzentwicklung zeigen die ZNS-wirksamen Präparate mit fast –8%. Bei der Absatzentwicklung zeigten Standardlösungen aus der Gruppe der Infusionslösungen gegenüber Vorjahr den stärksten Zuwachs von +5,6%.
Apotheken-Gesamtmarkt: Der Apothekenmarkt verbucht 2024 ein kumuliertes Umsatzwachstum von fast 8%. Hierbei spielt der gesunkene Hersteller-Abschlag für patentgeschützte Präparate und patentfreie Arzneimittel ohne Generika-Konkurrenz eine Rolle. Im Jahr 2023 lag der Abschlag bei 12%, ab dem ersten Januar 2024 dann wieder bei 7%. Es wurden knapp 1,8 Mrd. Packungen im Wert von 55,4 Mrd. Euro (zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, inkl. Impfstoffen und Testdiagnostika) an Patienten abgegeben. Das entspricht 1,4% Absatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die Monate Januar und Februar zeigen Umsatzentwicklungen auf deutlichem Wachstumskurs im Vergleich zum Vorjahr mit fast +9,4% und +14%. Im März kehrt sich das Vorzeichen allerdings um und zeigt eine rückläufige Umsatzentwicklung von bald –3%. Dann wendet sich das Blatt erneut und der Folgemonat April zeigt die höchste Umsatzzuwachsrate im zweistelligen Bereich von +20%. Der April ist auch bezüglich der Absatzveränderungsrate am stärksten. Gerade die positive Umsatzentwicklung bleibt im zweiten Halbjahr beständig, allerdings in sehr unterschiedlichem Maße mit einem noch nennenswerten Juli von +16% Umsatzzuwachs im Vgl. zum Vorjahresmonat. Die Absatzentwicklung zeigt nur im April und Juli mit knapp zweistelligem Wert jeweils positiv, stagnierende und sogar rückläufige Entwicklungen sind in sechs Monate im Jahresverlauf 2024 zu verzeichnen. Das Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wächst 2024 im Apothekenmarkt um +8,3% nach Umsatz und nach Absatz um +2,4% im Vgl. zum Vorjahr. Dies entspricht einem kumulierten Marktvolumen von 48,7 Mrd. Euro bzw. knapp 810 Mio. Packungen, die an Patienten gingen. Relativ hohe Wachstumsraten im zweistelligen Bereich nach Umsatz und Absatz zeigen patentgeschützten Produkte. Biosimilars zeigen eine positive Entwicklung von +9,4% nach Umsatz und knapp 3% nach Absatz. 2024 wurden knapp 910 Mio. Packungen rezeptfreie Arzneimittel aus Apotheken und über den Versandhandel abgegeben, was einer Stagnation im Absatzzuwachs entspricht (+0,5%). Die Umsatzentwicklung bei den OTC-Arzneimitteln aus der Apotheke zeigt sich dementgegen mit deutlich positiverem Trend, nämlich +5% gegenüber dem Vorjahr, was einem kumulierten Volumen von 6,7 Mrd. Euro entspricht. Die Umsatzentwicklung mit rezeptfreien Arznei- und Gesundheitsmitteln über Empfehlungen auf grünen Rezepten zeigt sich 2024 deutlich positiv mit einer Wachstumsrate von über +22% gegenüber dem Vorjahr. Die Selbstmedikation, die in dieser Betrachtung den Löwenanteil ausmacht, liegt mit einer positiven +7 %-igen Veränderung im gleichen Korridor, wie die GKV- und PKV-Rezeptverordnungen. Bei der Entwicklung der Mengenabgabe zeigt sich bei den Privat-Rezepten ein rückläufiger Trend von -2,2%. Die grünen Rezepte zeigen sich auch in der Veränderungsrate nach Absatz am ausgeprägtesten mit +17,5%. Der Versandhandelsmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel legt kumuliert 2024 nach Wert um fast 11% zu und nach Menge um über 6%. Knapp 300 Millionen Packungen gingen über Online-Einkäufe an die Kunden. Bei den absatzstärksten OTC-Arznei- und Gesundheitsmittelgruppen im Versandhandel wachsen Augenpräparate sowie die Kategorie VMHS (Vitamine, Mineralstoffe, Herbals und Supplements) um jeweils 10 % gegenüber dem Vorjahreswert.
HINWEIS: Die Basis der hier dargestellten Umsatzwerte bildet soweit nicht anders vermerkt der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers abzüglich der Herstellerabschläge und der gemeldeten Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach § 130b SGB V.
Einsparungen aus Rabattverträgen nach § 130a Abs. 8 SGB V sind nicht berücksichtigt.
GKV-Markt: Die GKV-Arzneimittelausgaben abzüglich Abschläge von Herstellern (§130a Abs. 1 SGB V) und Apotheken (ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen) belaufen sich im Jahr 2024 auf 57,2 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt um +9,5% über dem des Vorjahres. Der Absatz beläuft sich im gleichen Segment und Zeitraum auf 747,7 Mio. abgegebene Packungen und damit +1,5% über Vorjahresniveau. Innerhalb der zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im GKV-Markt legt die Gruppe A10P der SGL-2 Hemmer Antidiabetes am stärksten zu (+31%). Einen weiteren zweistelligen Zuwachs nach Umsatzwert gibt es bei den cytostatischen Hormonantagonisten (+24%), den MAB Antineoplastika (+12%) sowie Interleukin Inhibitoren (+15,9%). Von den zehn absatzstärksten Produktgruppen im GKV-Markt weisen die Lipidregulatoren mit +9,2% den stärksten Umsatzzuwachs im Vergleich zum kumulierten Jahreswert 2023 aus. Die Einsparungen der gesetzlichen Krankenversicherung durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen belaufen sich im Jahre 2024 auf 9.672 Mrd. Euro (-3%). Bei den privaten Krankenversicherungen steigen die Zwangsabgänge und Rabatte aus Erstattungen um 1% an. Das berechnete Volumen beläuft sich für das Jahr 2024 auf 1,377 Mrd Euro*. Im Krankenhaus sinken die Herstellerzwangsabschläge und Rabatte um -38% auf ein Volumen von 278 Mio. Euro.
* berechnetes Einsparvolumen ohne Berücksichtigung von späteren Einreichungen, Beihilfeleistungen etc.
HINWEIS: Die Basis der hier dargestellten Umsatzwerte bildet der Apothekenverkaufspreis abzüglich der Herstellerabschläge und der gemeldeten Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach § 130b SGB V sowie der Apothekennachlässe.
Einsparungen aus Rabattverträgen § 130a Abs. 8 SGB V sind nicht berücksichtigt.
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