Aktuelle Umfrage: Über 2 Millionen Versicherte in Bayern kennen die Elektronische Patientenakte nicht
Mit dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) am 15. Januar 2025 hat das deutsche Gesundheitssystem einen bedeutenden Digitalisierungsschritt vollzogen. Doch eine aktuelle Umfrage von Pharma Deutschland offenbart eine auffällige Wissenslücke: Über 2 Millionen Versicherte in Bayern sind über die neue Gesundheitsakte noch nicht informiert.
Eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag von Pharma Deutschland zeigt: 75 Prozent der Versicherten ab 18 Jahren in Bayern kennen die elektronische Patientenakte. Bei rund 9,7 Millionen erwachsenen Versicherten in Bayern bedeutet die Bekanntheit von 75 Prozent, dass 2,3 Millionen Menschen die ePA nicht kennen. Von den deutschlandweit 63 Millionen gesetzlich Versicherten ab 18 kennen rund 15 Millionen die ePA noch nicht.
Dr. Günter Auerbach, Vorsitzender des Pharma-Deutschland-Landesverbandes Bayern, sieht dringenden Handlungsbedarf. „Angesichts der Umfrageergebnisse für Bayern muss festgestellt werden, dass es auch einen Monat nach dem Start der ePA noch erheblichen Informationsbedarf gibt. Dass über 2 Millionen bayerische Versicherte über die enormen Chancen, die die ePA für die persönliche Gesundheit und die Gesundheitsversorgung bietet, noch nicht ausreichend informiert sind, muss sich schnell ändern“, erklärt er.
Angesichts der großen Zahl von gesetzlich Versicherten, die die ePA noch nicht kennen, hält der Landesverband Bayern von Pharma Deutschland eine differenzierte Informationskampagne für notwendig. Ziel sollte es sein, Versicherte in ganz Bayern über die Vorteile der elektronischen Patientenakte aufzuklären und die persönlichen Vorteile zu betonen: Vermeidung von Doppeluntersuchungen, Entlastung von Arztpraxen und mehr Transparenz für Patientinnen und Patienten.
Die elektronische Patientenakte ermöglicht Versicherten eine zentrale, digitale Gesundheitsakte. Kernfunktionen umfassen die Speicherung von Behandlungsdokumenten, Medikationsplänen und Befundberichten. Künftig können Ärztinnen und Ärzte mithilfe einer automatisierten Medikamentenliste direkt Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen erkennen – ein entscheidender Fortschritt für die Arzneimitteltherapiesicherheit.